Die Basis des neuen Verfahrens bilden die bestehenden, praxiserprobten Nutzungsprofile des DGNB Systems mit den darin formulierten Grundsätzen, Kriterien und Bewertungsmaßstäben. Darauf aufbauend hat der Auditor, der die Zertifizierung auf Projektseite begleitet, die Möglichkeit, einen individuellen Anforderungskatalog für die spezifische Nutzung vorzuschlagen. In diesem müssen die Zertifizierungsinhalte, die Bedeutungsfaktoren der einzelnen Kriterien sowie die generelle Bewertungssystematik definiert sein. Soll ein Kriterium entfallen oder nutzungsspezifisch ein neues ergänzt werden, ist eine ausführliche Begründung notwendig. Von Seiten der DGNB wird anschließend geprüft, ob bzw. mit welchen Änderungen der vorgelegte Auditoren-Entwurf tatsächlich als Zertifizierungsgrundlage verwendet werden kann.
„Unser Anspruch ist es, dass jeder, der sein Gebäude oder Quartier unter den vielfältigen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit planen, bauen und betreiben möchte, die Inhalte der DGNB nutzen kann, um dies systematisch umzusetzen und sich in Form eines Zertifikats bestätigen zu lassen", sagt Johannes Kreißig, Geschäftsführer der DGNB. Aus diesem Grund ist die Einführung von DGNB Flex ein konsequenter Entwicklungsschritt.
Von dem Verfahren ausgeschlossen sind Projekte, die z.B. aufgrund von ethischen Gründen im Widerspruch zu den Vereinszielen der DGNB stehen. Erste Projekte, bei denen DGNB Flex zum Einsatz kommt, sind bereits bei der DGNB angemeldet. Ein über das neue Verfahren erreichtes DGNB Zertifikat in Platin, Gold oder Silber besitzt dieselbe Wertigkeit wie eine Auszeichnung in den bestehenden Nutzungsprofilen.