DGNB System für Biodiversitäts­fördernde Außenräume

So gestalten Sie Außenräume im ganzheitlichen Sinne nachhaltig und biodiversitätsfördernd

Neben Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz zählt der Erhalt der Biodiversität zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Der Verlust der Biodiversität wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Gefahr beschrieben, die uns Menschen noch stärker als die Klimakrise treffen kann. Er stellt nicht nur die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln infrage, sondern bedroht auch die Pflanzenwelt und die Stabilität notwendiger Ökosysteme für die Abmilderung der Folgen des menschengemachten Klimawandels. Zu lange haben wir in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu wenig auf die Qualitäten von Außenräumen geachtet. Zu wenig haben wir uns mit dem Artensterben auseinandergesetzt und keinen Bezug zu unserem Handeln gesehen. Dabei gibt es im Baubereich vielfältige Möglichkeiten, um einen positiven Beitrag zu leisten. Aus diesem Grund hat die DGNB in enger Zusammenarbeit mit der Bodensee-Stiftung und unter Einbindung zahlreicher Expertinnen und Experten ein Zertifizierungssystem entwickelt, das genau hier ansetzt.

Das DGNB System für biodiversitätsfördernde Außenräume hilft Unternehmen, Kommunen und Quartiersentwickelnden dabei, Flächen auf bebauten Grundstücken, an Fassaden und auf Dächern so zu gestalten und zu pflegen, dass diese die Bewahrung der Arten- und Ökosystemvielfalt unterstützen. Darüber hinaus soll die Anwendung des Zertifizierungssystems Investitionsrisiken minimieren und gleichzeitig für mehr Transparenz sorgen. Insbesondere für die Nachhaltigkeitsberichterstattung kann das DGNB Zertifikat für biodiversitätsfördernde Außenräume nützlich sein.

Die Zertifizierung richtet sich an alle Akteure, denen gebäude- oder quartiersbezogene Außenräume zur Verfügung stehen, oder an Akteure, die diese planen, gestalten und pflegen. Spezifisch adressiert das System Wirtschaftsakteure wie Unternehmen sowie Lebensraumgestaltende wie Kommunen und Quartiersentwickelnde.

    Bei der Erarbeitung der neuen Systemvariante wurden zwei Schwerpunkte gesetzt. Zum einen zielt das System auf die Förderung der Biodiversität an Standorten sowie eine ganzheitliche, zukunftsfähige Optimierung von Außenräumen ab. Die Erarbeitung der biodiversitätsfördernden Inhalte wurde mit einer Expertengruppe und einem Projektbeirat im Rahmen der Kooperation mit der Bodensee-Stiftung erarbeitet. Zahlreiche Workshops und Tests an realen Projekten haben zu dem vorliegenden Ergebnis geführt.

    Zum anderen umfasst das System Kriterien mit einer ganzheitlichen Perspektive auf weitere Nachhaltigkeitsthemen. Diese wurden auf Basis der Erfahrungen und Methoden anderer DGNB Systeme umgesetzt. Inhalte der DGNB Systeme für Quartiere und Gebäude sind direkt in die neue Systemvariante eingeflossen und erlauben somit maximale Anschlussfähigkeit und Praxistauglichkeit.

    Mit dem Zertifikat für biodiversitätsfördernde Außenräume verfolgt die DGNB folgende Ziele:

    • Aufmerksamkeit für das Thema Biodiversitätsverlust
    • Darstellung praxisnaher Bewertungsmethoden und effektiver Lösungsansätze für die Biodiversitätsförderung
    • Etablierung eines Monitorings relevanter Informationen sowie kontinuierlicher Verbesserung als Prozess bei der Pflege und Bewirtschaftung von Außenräumen
    • Ganzheitliche Gestaltung und Optimierung von Außenräumen im Sinne von Nachhaltigkeit und Biodiversität
    • Einbringung sozialer und langfristig zukunftsfähiger Aspekte in die Projekte
    • Minimierung der Risiken von Fehlinvestitionen sowie Schaffung von Transparenz

    Das DGNB System Biodiversitätsfördernde Außenräume ist für Leistungen, die bei der Erstellung, Instandsetzung, Änderung und der Pflege von Außenräumen erfolgen, anwendbar. Es betrachtet die Außenflächen und die Gebäudehüllen der Gebäude (Dach und Fassade), die sich auf den zu zertifizierenden Außenflächen befinden, und umfasst somit alle Flächen, die biodiversitätsfördernd wirksam werden können.

     

    Allgemeine Vorteile / Nutzen:

    Biodiversitätsfördernde Außenräume...

    • haben nachgewiesen einen positiven Einfluss auf die Biodiversität am Standort.
    • schaffen lebenswerte Umgebungen.
    • wirken Klimawandelfolgen entgegen.
    • stiften Identifikation und Zugehörigkeit.
    • schützen den Boden.
    • unterstützen die zukünftigen europäischen und nationalen Ziele zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Biodiversität.

     

    Nutzen für Wirtschaftsakteure:

    • Zeigen der Übernahme von Verantwortung
    • Gute Vorbereitung für kommende Regularien
    • Verwendung des Zertifikats in Berichtspflichten
    • Nutzung der Zertifizierung für die eigene Kommunikation

     

    Nutzen für Lebensraumgestaltende:

    • Schutz unserer Lebensgrundlage für kommende Generationen
    • Anpassung an den Klimawandel
    • Vorbereitung für kommende Regularien
    • Erhalt kommender Förderungen

    Die Kriterien und ihre Gewichtung

    Der Kriterienkatalog für biodiversitätsfördernde Außenräume besteht aus neun Kriterien (siehe unten), die den drei Themenfeldern ökologische, ökonomische sowie soziokulturelle und funktionale Qualität zugeordnet sind.

    Gewichtung der Themenfelder:

    • Ökologische Qualität: 70%
    • Ökonomische Qualität: 10%
    • Soziokulturelle und funktionale Qualität: 20%

    Die Kriterien selbst sind wie folgt gewichtet:

    • ENV1-A Lebensräume: 20%
    • ENV2-A Vegetation: 20%
    • ENV3-A Umgebungsbezug: 7,5%
    • ENV4-A Wasser: 10%
    • ENV5-A Flächeninanspruchnahme: 7,5%
    • ENV6-A Materialien: 5%
    • ECO1-A Kosten und Werte: 10%
    • SOC1-A Partizipation und Wissensvermittlung: 10%
    • SOC2-A Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit: 10%


    Dokument|pdf|Deutsch|11 MB

    DGNB Kriterienkatalog Biodiversitätsfördernde Außenräume, Version 2023, Erstanwendung

    Der Prozess der Zertifierung ist in vier Phasen gegliedert. Auch die Indikatoren innerhalb der Kriterien sind diesen vier Phasen zugeordnet. Die vier Phasen beschreiben den Planungs-, Umsetzungs- und Nutzungsprozess eines Außenraums. Der Planungsprozess gliedert sich in die zwei Phasen: A Bestandsaufnahme und B Konzeption. Der Umsetzungsprozess wird durch Phase C Umsetzung und der Nutzungsprozess durch Phase D Betrieb und Pflege evaluiert.

    Das Zertifikat kann nach dem Abschluss der Umsetzung (Phase C) erlangt werden. Die der Umsetzung vorgelagerten Phasen Bestandsaufnahme (Phase A) und Konzeption (Phase B) setzen Anreize, sich in frühen Projektphasen mit Nachhaltigkeitsaspekten auseinanderzusetzen. Da Außenräume nur dann langfristig die Biodiversität fördern können, wenn während dem Betrieb (Phase D) eine ökologische Pflege stattfindet, ist eine kontinuierliche Rezertifizierung vorgesehen. Ein Jahr nach dem Erhalt des Zertifikats ist eine Bestätigung des Zertifikats notwendig, die daraufhin alle drei Jahre kontinuierlich fällig wird.

    Initiale Zertifizierung

    Zum Erhalt des ersten DGNB Zertifikats muss der Außenraum zum Zeitpunkt der Einreichung der Nachweisführung zur Konformitätsprüfung fertiggestellt sein und darf den geltenden gesetzlichen Regelungen nicht entgegenstehen. Es sind die Indikatoren aus den Phasen A, B und C zu betrachten. Dabei ist es für die Zertifizierung unerheblich, ob die Qualitäten vorher schon da waren (Bestand) oder neu errichtet worden sind. Das erste DGNB Zertifikat Biodiversitätsfördernde Außenräume ist ein Jahr gültig.

    Rezertifizierung

    Außenräume können nur dann langfristig die Biodiversität fördern, wenn eine ökologische Pflege stattfindet. Aus diesem Grund werden die Funktionen der biodiversitätsfördernden Außenräume überprüft und ggf. nachgesteuert. Ein frühzeitiges Nachsteuern der Pflege kann Kosten sparen. Um die Auszeichnung über die Planungs- und Umsetzungszeit hinaus nutzen zu können, ist eine erste bestätigende Rezertifizierung nach einem Jahr obligatorisch. Diese ist bereits in den Zertifizierungskosten enthalten. Anschließend ist alle drei Jahre eine bestätigende oder verbessernde Rezertifizierung durchzuführen. 

    • Weg 1: Bestätigende Rezertifizierung
      Zu betrachten sind die Indikatoren aus Phase D, die dem Monitoring zugeordnet sind und dessen inhaltlich zugeordnete Indikatoren aus vorhergehenden Phasen bereits behandelt wurden. Mindestens jedoch die Indikatoren Funktionsprüfung der Lebensräume (ENV1-A Lebensräume, Indikator 1.4.1) und Biodiversitätsfördernde Pflege (ENV2-A Vegetation, Indikator 1.4.1).
    • Weg 2: Verbessernde Rezertifizierung
      Wird eine Verbesserung der Auszeichnungsstufe angestrebt, ist der komplette Zertifizierungsprozess, sprich alle Indikatoren aus Phase A, B und C zu wiederholen. Indikatoren, bei denen sich nichts geändert hat, können direkt angerechnet werden.

    In beiden Fällen ist das Rezertifikat drei Jahre gültig.


    Vorzertifikat für quartiersbezogene Außenräume 

    Die Entwicklung von quartiersbezogenen Außenräumen erstreckt sich über einen langen Zeitraum, in dem oft auch Eigentümerinnen oder Eigentümer wechseln. Daher kann ein Vorzertifikat auf Ebene eines städtebaulichen Entwurfs gemacht werden. Zu betrachten sind hierbei die Phasen A und B sowie vorbereitend Phase C, plus ggfs. bereits zum Zeitpunkt des Vorzertifikats umgesetzte Aspekte aus Phase C. 

    Mindestanforderungen sind in den Kriterien ENV1-A Lebensräume und ENV2-A Vegetation definiert. Die Erfüllung dieser ist obligatorisch, um zertifiziert werden zu können. Hierbei sind die Mindestanforderungen des Kriteriums ENV1-A für die initiale Zertifizierung relevant, die Mindestanforderungen des Kriteriums ENV2-A kommen bei der Rezertifizierung zum Tragen.

    • ENV1-A Lebensräume: Zertifizierbar sind Projekte erst, wenn ein bestimmter Mindestanteil der Flächen des Außenraums biodiversitätsfördernd gestaltet wird. Bei Projekten, die sich bereits in einer bebauten Umgebung befinden beträgt dieser geforderte Mindestanteil 30 Prozent, sonst 40 Prozent. Angerechnet werden können auch die Flächen an den Gebäudefassaden und auf dem Dach, die einen Beitrag zur Biodiversität leisten.
    • ENV2-A Vegetation: Im Zuge der Rezertifizierung müssen Nachweise über eine biodiversitätsfördernde Pflege erbracht werden. Hierbei muss eine Bewertung eines unabhängigen Experten oder einer Expertin anhand eines Leitfadens sowie ggfs. eine Maßnahmenliste zurVerbesserung vorgelegt werden.

    Das DGNB System bewertet nach Erfüllungsgraden. Der Gesamterfüllungsgrad errechnet sich aus den drei Themenfeldern entsprechend ihrer Wertigkeit. Als höchste Auszeichnung wird das Platin-Zertifikat verliehen. Im Laufe der Betriebs- und Pflegephase kann durch eine verbessernde Rezertifizierung (siehe "Zertifizierung und Gültigkeit") der Gesamterfüllungsgrad verbessert werden.

    Ab einem Gesamterfüllungsgrad von 35 Prozent erhält ein biodiversitätsfördernder Außenraum im Bestand das DGNB Zertifikat in Bronze. Diese Auszeichnungsstufe kann nur an Projekte in bereits bestehenden Siedlungsstrukturen (Bestand) vergeben werden. Ab einem Gesamterfüllungsgrad von 50 Prozent wird das DGNB Zertifikat Silber vergeben. Für ein DGNB Zertifikat in Gold muss das Projekt einen Gesamterfüllungsgrad von 65 Prozent erreichen und ab einem Gesamterfüllungsgrad von 80 Prozent wird das DGNB Zertifikat Platin vergeben. Im Rahmen der Erstanwendung ist kein Mindesterfüllungsgrad pro Themenfeld erforderlich.

     

    Die Zertifizierungsgebühren sind nach der Grundstücksfläche gestaffelt und im Rahmen der Erstanwendungsphase wie folgt festgelegt:

    Anmeldung und Prüfung:

    Grundstücksfläche in m2 bis zuDGNB Mitglieder* und KMU**Nicht-Mitglieder*
    < 10.0003500 €4500 €
    < 100.0004500 €5500 €
    > 100.000auf Anfrageauf Anfrage

    *Alle Preise zzgl. Mehrwertsteuer
    ** KMU = kleine und mittelständische Unternehmen

    Hinweis: Für die Gestaltung von biodiversitätsfördernden Außenräumen gibt verschiedene Förderangebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW. Dazu zählen die Programme 444 und 240/241.

    Rezertifizierung/ ab dem 2. Jahr nach Fertigstellung:

    Grundstücksfläche in m2 bis zuDGNB Mitglieder* und KMU**Nicht-Mitglieder*
    < 10.000700 € pro Jahr900 € pro Jahr
    < 100.000900 € pro Jahr1100 € pro Jahr
    > 100.000auf Anfrageauf Anfrage

    *Alle Preise zzgl. Mehrwertsteuer 
    ** KMU = kleine und mittelständische Unternehmen

    Zur Gebührenordnung

    Aufzeichnung der digitalen Infoveranstaltung

    Zur Veröffentlichung wurde das neue DGNB System für biodiversitätsfördernde Außenräume im Rahmen dieser digitalen Informationsveranstaltung am 23. Oktober 2023 im Detail vorgestellt.

    Projektanmeldung

    Das System wird im Rahmen der Erstanwendung an ersten Projekten angewandt und final erprobt. Interessierte haben mit ihren Projekten die Gelegenheit, hier aktiv mitzuwirken.

    Die Anmeldung erfolgt per E-Mail. Schicken Sie hierfür das Anmeldeformular (Download) ausgefüllt an system@dgnb.de. Im Anschluss senden wir Ihnen die notwendigen Unterlagen zur Einreichung zu. Es wird daran gearbeitet, die Anmeldung über die DGNB System Software abzuwickeln.

    Das Audit übernimmt ein vom Auftraggeber beauftragter DGNB Biodiversitätsmanager. Nach Abstimmung mit der DGNB kann im Rahmen der Erstanwendung das Audit auch durch andere Personen durchgeführt werden. Kommen Sie hierzu gerne auf uns zu. Sie erreichen uns unter biodiversität@dgnb.de

    DGNB Zertifizierungsexperten finden

    Projekt anmelden


    Häufig gestellte Fragen

    Eine finale Bewertung, ob die Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden, kann erst nach einer gewissen Anwachszeit erfolgen. Zudem braucht es eine qualifizierte, ökologische Pflege der Außenräume, damit diese ihre Potenziale in puncto Biodiversität tatsächlich ausschöpfen können. Aus diesem Grund hat das DGNB Zertifikat für biodiversitätsfördernde Außenräume eine begrenzte Gültigkeit. Um die Auszeichnung über die Planungs- und Umsetzungszeit hinaus nutzen zu können, ist eine bestätigende Rezertifizierung nach einem Jahr obligatorisch. Alle weiteren drei Jahre muss eine Rezertifizierung erfolgen. Dabei können Projekte ihr Ergebnis entweder bestätigen oder sogar noch verbessern, je nachdem in welchem Umfang die Rezertifizierung erfolgt.

    Vorteile einer Rezertifizierung auf einen Blick:

    • Etablierung eines Monitorings relevanter Informationen sowie die Möglichkeit einer kontinuierlichen Verbesserung des ökologischen Werts durch die Pflege und Bewirtschaftung der Außenräume
    • Risiken von Fehlinvestitionen vermeiden und Transparenz schaffen
    • nachweislich langfristige Sicherstellung des ökologischen Werts
    • Kommunikationsanlass und Integration ins Reporting

    Ja. Hauptursachen für den Verlust der Biodiversität sind laut der EU die Veränderung der Landnutzung, der Klimawandel, die Ausbeutung von Ressourcen, Umweltverschmutzung und die Ausbreitung invasiver Arten. Auf alle diese Ursachen kann die Bau- und Immobilienbranche direkt oder indirekt Einfluss nehmen und damit auch einen Beitrag zur Biodiversität leisten.

    Das DGNB Zertifikat Biodiversitätsfördernde Außenräume ist ein Nachhaltigkeitszertifikat mit dem Schwerpunkt Biodiversität.

    Ja. Das System funktioniert sowohl für bereits bestehende als auch für neu angelegte Außenräume. Bei der Neuanlage von Außenräumen wird unterschieden, ob diese sich bereits in einer bestehenden Siedlungsstruktur befinden oder ob eine Neuentwicklung inkl. Gebäude stattfindet. Je nachdem gelten unterschiedlich hohe Anforderungen. Wenden Sie sich bei Nachfragen bitte an biodiversitaet@dgnb.de.

    Für die Darstellung und Optimierung von wirksamen und sinnvollen biodiversitätsfördernden Projekten ist es sinnvoll, zusätzlich eine Zertifizierung des Außenraums anzustreben. Wir empfehlen dies insbesondere für größere Außenräume. Wie Punkte aus der Neubau- oder Quartierszertifizierung anrechenbar sind, befindet sich aktuell noch in Bearbeitung. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an biodiverstaet@dgnb.de

    Ja. Alle Informationen zur Fortbildung zum DGNB Biodiversitätsmanager finden Sie hier.

    Die DGNB hat ein Tool speziell für diese Variante der DGNB Zertifizierung erarbeitet. Wir senden ihnen dieses im Zuge der Projektanmeldung sowie auf Anfrage unter biodiversitaet@dgnb.de gerne zu.

    Mit dem Kriterienkatalog können „Gebäudebezogene Außenräume“ und „Quartiersbezogene Außenräume“ beurteilt werden. Diese unterscheiden sich in wenigen Indikatoren in den Anforderungen. Quartiersbezogene Außenräume haben aufgrund der Flächenverfügbarkeit bspw. entlang von Infrastruktur andere Einflussmöglichkeiten auf die Biodiversität.

    Für die Unterscheidung der Nutzungsprofile ist die Nutzung der Gebäude nicht relevant.

    Für weitere mögliche Anwendungen wie Parks ohne Quartiersbezug, innerstädtische öffentliche Plätze o.Ä. wurde der Kriterienkatalog nicht getestet.

    Wer eine DGNB Zertifizierung für biodiversitätsfördernde Außenräume durchführt, hat die Möglichkeit, bessere Finanzierungskonditionen zu erhalten. So unterstützt das KfW-Umweltprogramm (240/241) Umweltschutz in Unternehmen die Umsetzung entsprechender Maßnahmen, die zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung beitragen. Darüber hinaus fördert die KfW mit dem Programm Natürlicher Klimaschutz in Kommunen (444) die Artenvielfalt und Schaffung von Grünflächen im Siedlungsbereich.

    Ja. Jedes Kriterium stellt dar, welchen Beitrag dessen Umsetzung zu den SDGs leistet.

    Ein Englischer Kriterienkatalog wird in Kürze verfügbar sein.

    Die Entwicklung der Zertifizierung erfolgte in enger Kooperation mit der Bodensee-Stiftung als Teil des Projekts „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“. Gefördert wird das Projekt UBi im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

    Zusätzlich haben sich rund 40 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen in den vergangenen zwei Jahren an der Konzeption des Systems beteiligt.

    Da die Kosten pro Exemplar bei einer geringen Auflage immens wären und es etwa jedes halbe Jahr ein reguläres Systemupdate mit minimalen Anpassungen innerhalb der Kriterien gibt, haben wir uns dagegen entschieden, eine Printfassung zu produzieren und anzubieten. Das PDF des Kriterienkatalogs ist jedoch kostenfrei verfügbar.


    Ihre Ansprechpersonen

    Ralf Pimiskern

    Ralf Pimiskern

    Abteilungsleiter DGNB Zertifizierung

    Carla Schweizer

    Carla Schweizer

    Projektleiterin Forschungsprojekte