Als Stadtquartiere werden Quartiere mit einem Wohnanteil von typischerweise zwischen zehn und 90 Prozent bezeichnet. Sie zeichnen sich außerdem durch öffentliche bzw. öffentlich zugängliche Räume im Innen- und/oder Außenbereich aus. Die nachhaltige und zukunftsfähige Gestaltung von Stadtquartieren zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Stadtplanung. Hierbei greift die Gestaltung und Optimierung einzelner Gebäude zu kurz: Zukunftsfähige Städte benötigen Quartiere, die mehr sind als eine Summe ihrer Gebäude. Hierbei geht um Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung, um die quartiersweite Energieversorgung, um nachhaltige Mobilität und vieles mehr. Entsprechend sollte sich die Quartiersplanung auf möglichst ganzheitliche Weise an Nachhaltigkeitskriterien orientieren. Das DGNB Nutzungsprofil für Stadtquartiere unterstützt hier als Planungstool.
Für Stadtquartiere gilt das aktuelle DGNB System für Quartiere, Version 2020.
- Beitrag zum Klimaschutz durch verringerten Ausstoß klimaschädlicher Gase über den gesamten Lebenszyklus hinweg
- Anpassung an den Klimawandel (Regenwassernutzung; Prinzip Schwammstadt)
- Förderung der Biodiversität (durch u.a. Begrünung)
- Etablierung von Energie- und Stoffkreisläufen auf Quartiersebene (Circular Economy)
- Förderung einer sozialen und funktionalen Vielfalt
- Hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität
- Förderung der Gesundheit u.a. durch attraktive Fuß- und Radwege sowie geringe Lärm- und Schadstoffemissionen
- Nachhaltige Mobilitätsangebote
- Ressourcen- und Kosteneinsparung durch den sinnvollen Einsatz technischer Systeme (Smart Infrastructure)
- Maximale Nutzung und Erzeugung erneuerbarer Energien im Quartier
- Hohe Flexibilität der Baufelder, Gebäude und Freiräume
- Ganzheitliche Betrachtung aller relevanten Nachhaltigkeitsanforderungen
- Transparente und unabhängige Qualitätsauszeichnung sowie -sicherung
- Zertifizierung als Werkzeug, kommunale Nachhaltigkeitsziele in der Praxis zu verankern und umzusetzen
- Imagebildung als attraktives und nachhaltiges Quartier
- Kommunikation des Projekts in der Öffentlichkeit und Steigerung der Akzeptanz
- Vermarktungs- und Finanzierungsvorteile
- Hohe Wertstabilität
- Reduzierter Aufwand bei der DGNB Gebäudezertifizierung durch die Anrechenbarkeit von Nachweisen aus der Quartierszertifizierung
- Internationale Anwendbarkeit und Vergleichbarkeit
- Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen
Das Nutzungsprofil soll die Planung und den Bau lebendiger, attraktiver und gleichzeitig ressourcenschonender Quartiere unterstützen. Langfristiges Ziel ist es, dass sich Quartiernutzende wohlfühlen und hier sowohl klimaneutral wohnen als auch arbeiten können. Die einzelnen Gebäude müssen nicht zwingend zertifiziert werden, fließen jedoch mit ihren Verbrauchswerten und Auswirkungen auf den Freiraum durch beispielsweise Fassaden- oder auch Dachbegrünung in die Bewertung ein.
Mehrwert zertifizierter Quartiere
Ausgewählte DGNB-zertifizierte Projekte
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Stadtquartiere
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Stadtquartiere
Verfügbare Kriterienkataloge
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DGNB Kriterienkatalog Quartiere, Version 2020, 4. Auflage
Projektanmeldung
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Um ein Projekt anzumelden, müssen Auftraggeber zunächst einen DGNB Auditor engagieren. Dieser kann das Projekt anmelden. Auditoren begleiten zudem den gesamten Prozess und übernehmen die Nachweisführung sowie Einreichung bei der DGNB. Sie sind weltweit aktiv und auf bestimmte Nutzungsprofile spezialisiert.
Projekte können im aktuellen DGNB System für Quartiere angemeldet werden.