Die IBA’27 will mit experimentellen und anspruchsvollen Bauvorhaben in der Region Stuttgart den Aufbruch in die Zukunft exemplarisch sichtbar und erlebbar machen. Zukunftsfähigkeit ist daher für Projekte eine Grundvoraussetzung: Bereits mit der Aufnahme in die IBA verpflichten sich die Projektträger auf hohe Nachhaltigkeitsstandards. „Wir ermuntern die Menschen in der Stadtregion Stuttgart, anders zu denken und neue Antworten zu finden auf die Frage, wie wir künftig wohnen, leben und arbeiten“, so Karin Lang, die kaufmännische Geschäftsführerin der IBA’27 GmbH. „Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft: Diese drei klassischen Dimensionen der Nachhaltigkeit spielen dabei natürlich eine zentrale Rolle. Daher freuen wir uns sehr darüber, die DGNB als Partnerin an unserer Seite zu haben.“
Die DGNB als Non-Profit-Organisation mit Sitz in Stuttgart ist Europas größtes Netzwerk und die führende Wissensplattform für nachhaltiges Bauen. „Wir verfügen über viel Erfahrung und mit unserem Zertifizierungssystem über einen anerkannten Rahmen, um hohe Nachhaltigkeitsstandards in Bauprojekten sicherzustellen und transparent zu machen“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Diese Expertise bringen wir gerne in die IBA ein. Der Anspruch an IBA-Projekte ist es ja, ein paar Schritte weiter als die üblichen zu gehen. Sie haben eine außerordentliche Vorbildfunktion. Umso wichtiger ist es, dass sie bereits im frühen Planungsprozess die ganzheitlichen Themen der Nachhaltigkeit integrieren.“
Ausgewählte IBA-Projekte sollen in der Zusammenarbeit als Modelle für eine neuartige Nachhaltigkeitszertifizierung dienen. IBA’27-Intendant Andreas Hofer erläutert: „Zusammen mit der DGNB wollen wir herausfinden und anhand der konkreten Projektarbeit ausprobieren, welche Faktoren beim Planen und Bauen für die Zukunftsfähigkeit besonders relevant sind. Dabei nehmen wir die langfristige Perspektive von Gebäuden mit einer Lebensdauer von vielleicht hundert, zweihundert Jahren in den Blick. Uns interessieren außerdem auch Fragen, die über einzelne Häuser hinaus gehen, sowie die Baukultur: Welche Rolle spielt das komplexe System eines ganzen Quartiers mit seinen Bewohnerinnen? Und welche Bedeutung haben architektonische und städtebauliche Qualität für die Zukunftsfähigkeit?“
„‚DGNB System IBA’27‘ ist für uns mehr als ein Arbeitstitel“, ergänzt Lemaitre. „Es ist unser Anspruch, den wir gemeinsam verfolgen: Projekte, die zukunftsweisend sind und Antworten geben. Das neue System wird sich auf einige wesentliche Stellschrauben der Nachhaltigkeit reduzieren, bei diesen aber für heutige Verhältnisse besonders ambitioniert sein – gewissermaßen ein Vorgriff auf die Standards des nachhaltigen Bauens in zehn Jahren und darüber hinaus.“
Die Kooperation wird in den kommenden Monaten und Jahren auf vielfältige Weise mit Leben gefüllt. Die DGNB unterstützt das Team der IBA’27 in Nachhaltigkeitsfragen. Ausgewählte IBA’27-Projekte sollen intensiv begleitet und nach ihrer Fertigstellung nach dem neuen System zertifiziert werden. Geplant sind auch gemeinsame Workshops zu Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und neuen Technologien für Projektträger, Investorinnen, Stadtverwaltungen und Kommunalpolitik. Dabei werden auch externe Fachleute aus den Netzwerken von IBA’27 und DGNB sowie die Arbeitsgruppen aus dem IBA’27-Forum einbezogen.