„Wir waren überwältigt von der positiven Resonanz auf die erste Ausgabe unseres digitalen DGNB Jahreskongresses“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Die besondere Mischung unseres Programms kam so hervorragend an, dass wir uns entschlossen haben, das Format erneut umzusetzen.“
Das Programm folgt an beiden Kongresstagen demselben Schema. Es gibt halbstündige Impulsvorträge von hochkarätigen Expertinnen und Experten. Mit diesen kann man anschließend in einem digitalen Backstage-Bereich in den direkten Austausch treten. Hinzu kommen mit den sogenannten Themenräumen Diskussionsformate, in denen unterschiedliche Fachthemen 45 Minuten lang kontrovers beleuchtet werden. Zudem gibt es für die Teilnehmenden wiederkehrend die Möglichkeit, mit anderen Kongressbesuchern in den digitalen 1:1-Austausch zu gehen. Parallel stellen sich DGNB Mitgliedsorganisationen auf einer Open Stage in Kurzvorträgen vor.
Tag 1 im Zeichen von Klimaschutz, Sustainable Finance, ESG und Innovation
Das Programm startet am Dienstag, den 14. Februar um 9:30 Uhr mit einer Bestandsaufnahme zum Status Quo des nachhaltigen Bauens. Die Geschäftsführenden Vorstände der DGNB Dr. Christine Lemaitre und Johannes Kreißig berichten über die wichtigsten Entwicklungen des vergangenen Jahres und die zentralen Stellschrauben der kommenden Monate. Wie Stuttgart bis zum Jahr 2035 die Klimaneutralität erreichen will, präsentieren ab 10 Uhr Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper und Jan Kohlmeyer, Leiter der Stabstelle Klimaschutz bei der Landeshauptstadt. Ein Impuls zum Thema „Sustainable Finance: Zwischen multiplen Krisen und neuen Lösungsräumen“ folgt um 11:45 Uhr von Silke Stremlau, Vorsitzende des Sustainable-Finance-Beirates der Bundesregierung.
Anja Köhler, Sustainability Innovation Manager bei EDGE Technologies aus Amsterdam, stellt ab 13:30 Uhr unter anderem das Projekt EDGE Südkreuz in Berlin vor, das Ende des vergangenen Jahres das bislang beste Ergebnis in der Historie der DGNB Zertifizierung für Neubauten erzielen konnte. Der letzte Impuls des ersten Kongresstages kommt um 15:15 Uhr von Nick Appleyard, Head of Downstream Business Applications der European Space Agency (ESA). Er beleuchtet, welchen Stellenwert Weltraumtechnologie im Bauen einnimmt und wie an dieser Schnittstelle Ko-Innovation entstehen kann.
Im ersten von vier Themenräumen an Tag 1 des DGNB Jahreskongresses geht es um den Gebäuderessourcenpass und die Frage, was dieser im Spannungsfeld von Anspruch und Anwendbarkeit leisten kann. Ein weiterer Themenraum nimmt die sich im Wandel befindliche Finanzbranche unter die Lupe. Im Fokus steht dabei die Frage, wie eine nachhaltige Finanzierung die Transformation beschleunigen kann. Nachmittags finden außerdem noch die Themenräume „Fortschritt oder Stillstand: Wohin der ESG-Hype von heute führt“ sowie „Klimaschutz-Reset: Welche Möglichkeiten es bei laufenden Projekten gibt“ statt.
Zweiter Kongresstag mit Fokus auf Klimaresilienz, Biodiversität und Gesundheit
Ebenfalls um 9:30 Uhr beginnt der zweite Tag der Veranstaltung am 15. Februar. Den Auftakt macht Prof. Matthias Rudolph, Professor für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Entwerfen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Er zeigt auf, welche Möglichkeiten es für Städte gibt, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen. Unter dem Titel „Bestand als Ressource: Von Zeitschichten, Materialspuren und Natur in der Stadt“ stellen die Architekten Almut Grüntuch-Ernst und Armand Grüntuch ab 11:15 Uhr unter anderem das Projekt Hotel Wilmina vor. Dieses wurde im Dezember 2022 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur ausgezeichnet.
Die Biodiversitätsexpertin und Buchautorin Dr. Frauke Fischer gibt ab 13 Uhr einen Impuls. Sie zeigt auf, warum ohne Biodiversität Wirtschaftssysteme und Gesellschaften kollabieren und was als nächstes passieren muss, damit wir in eine positive Zukunft schauen können. Inhaltlich passend beschäftigt sich der direkt anschließende Themenraum mit der Frage, warum Bauen eine zentrale Funktion beim Schutz der Artenvielfalt einnimmt.
„Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ lautet der Titel des letzten Impulses beim DGNB Jahreskongress 2023. Der bekannte Arzt und Wissenschaftsjournalist Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen stellt ab 14:45 Uhr dar, wie Architektur und Bauweisen unsere Gesundheit beeinflussen und welche Vorteile der Planet und wir Menschen von einer nachhaltigen Bauweise haben. Eckart von Hirschhausen nimmt direkt im Anschluss zusammen mit dem renommierten Psychiater und Stressforscher Prof. Mazda Adli auch am letzten Themenraum des zweiten Kongresstages teil. In diesem geht es um die „emotionale Stadt“ und die Frage, wie Stadtleben und psychische Gesundheit zusammenhängen.
Zuvor finden noch zwei weitere Themenräume statt. Der erste startet um 10:15 Uhr und beleuchtet, wie Gebäude zu CO2-Senken werden können. Dieser wird vom Innovationsbeirat der DGNB gestaltet. Wie wir unser Leben und Verhalten verändern müssen, damit eine Klimaanpassung in Städten gelingen kann, hinterfragt der zweite Themenraum ab 12 Uhr.
„Bereit für 2030?“ heißt es letztlich zum Abschluss des DGNB Jahreskongresses. Ab 16:15 Uhr wird auf der Hauptbühne zusammenfassend diskutiert, wie wir gemeinsam die Transformation gestalten können. Neben Dr. Christine Lemaitre wird hier noch Dr. Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, teilnehmen.
Kostenfreie Anmeldung ab sofort möglich
Das vollständige Programm ist online unter www.dgnb.de/jahreskongress verfügbar. Hier gibt es auch die Möglichkeit, sich kostenlos anzumelden. DGNB Mitglieder haben zudem die Gelegenheit, sich für einen Kurzvortrag auf der Open Stage zu registrieren.
„Egal, ob uns jemand an beiden Tagen komplett begleitet oder einzelne Angebote nutzt: Alle sind willkommen“, sagt Dr. Christine Lemaitre. „Wir freuen uns auf zwei impulsreiche Tage mit viel Austausch und hoffentlich noch mehr Motivation, das Gehörte im Anschluss in der Praxis umzusetzen.“