„Nachhaltiges Bauen birgt die große Chance, Architektur anders zu denken, mit anderen Zielen zu entwickeln, mit anderen Bauweisen und auch einer anderen Erscheinung“, sagt Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Vorsitzender der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur. „Nachhaltigkeit wird auch durch die Kultur des Bauens sichtbar und erlebbar. Wir suchen deshalb aufs Neue nach vorbildhaften Projekten, die in ihrem individuellen Rahmen auf besondere oder neuartige Weise zeigen, wie Nachhaltigkeit im Bauen Gestalt annimmt.“
Der Blick auf die Gewinner der vergangenen Jahre macht deutlich, wie vielfältig eine preiswürdige nachhaltige Architektur aussehen kann. Wurde im vergangenen Jahr mit dem Hotel Wilmina die Umnutzung eines ehemaligen Frauengefängnisses ausgezeichnet, waren es zuvor das Projekt „Einfach Bauen“ in Bad Aibling, das Holzhochhaus SKAIO in Heilbronn, die Alnatura Arbeitswelt in Darmstadt und das Neue Rathaus im Stühlinger in Freiburg. Alle diese Projekte zeigen auf vorbildliche Weise, wie die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Bauen adressiert werden können – innovativ, zukunftsweisend und mit hoher gestalterischer Qualität.
Warum sie sich für eine Bewerbung beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur im vergangenen Jahr entschieden haben, erklären die letztjährigen Preistragenden Almut Grüntuch-Ernst und Armand Grüntuch: „Wir haben uns mit Wilmina auf den Deutschen Nachhaltigkeitspreis beworben, weil wir davon ausgehen, dass es inzwischen ein breites Verständnis gibt von dem Begriff Nachhaltigkeit. Wenn wir uns als Gesellschaft fragen, woraus unsere Zukunft gebaut wird, geht es längst nicht nur um Technik, Rohstoffe oder den reinen Materialgebrauch. Wir leben in Zeiten des Umdenkens, die uns in der Architektur auf vielfältige Weise betreffen. Wilmina wurde mit diversen architektonischen Strategien und einem Konzept der Renaturierung transformiert und hält nun gänzlich neue Funktionen und Wahrnehmungsangebote bereit. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Fall, ein Stück Stadt für die Gesellschaft zurückzugewinnen.“
Bewerbung bis zum 2. Juni 2023 möglich
Teilnahmeberechtigt beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur sind Bauherrinnen und Bauherren, Architektinnen und Architekten sowie Nutzende von Gebäuden in Deutschland, die eine personenbezogene Nutzung aufweisen und nicht älter als fünf Jahre sind. Betrachtet werden das Gebäude selbst und die ihm unmittelbar zugeordneten Freiflächen. Es kann sich dabei um Neubauten, Bestandsbauten oder umfassende Umbaumaßnahmen handeln.
Die Bewerbungsfrist endet am 2. Juni 2023. Die Einreichung erfolgt online über www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur. Eine Fachjury mit namhaften Expertinnen und Experten aus dem Bereich Architektur und Bauen bestimmt im Anschluss die Nominierten und Gewinner. Die Besetzung des Auswahlgremiums wird in Kürze bekannt gegeben. Das Siegerprojekt wird im Rahmen des 16. Deutschen Nachhaltigkeitstags am 24. November 2023 in Düsseldorf ausgezeichnet.
Neben der DGNB und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis wird der Preis unterstützt durch die Bundesarchitektenkammer, den Bund Deutscher Architektinnen und Architekten und die Bundesstiftung Baukultur sowie Caparol.