Pressemitteilung

DGNB benennt Endauswahl für die Sustainability Challenge 2021

CO2-speichernde Bauprodukte, neue Technologien zur Kreislaufführung von Materialien oder ein Forschungsprojekt, das sich dem einfachen Bauen widmet – für das Finale der Sustainability Challenge hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. vielfältige Konzepte ausgewählt. Insgesamt neun Finalisten treten in den Kategorien „Start-up“, „Innovation“ und „Forschung“ am 9. Juni in einer digitalen Veranstaltung gegeneinander an. Über ein Onlinevoting werden im Anschluss die Gewinner bestimmt. Vorgestellt werden diese am 1. Juli im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit, der per Livestream übertragen wird. Insgesamt gab es in diesem Jahr erneut mehr als 80 Bewerbungen.

„Die Einreichungen machen deutlich, dass Klimaschutz und Ressourcenschonung in der Bau- und Immobilienbranche schon heute auf vielseitige Weise möglich ist“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Ein Schwerpunkt der Innovationen liegt neben klimaschonenden Produkten darauf, die Komplexität des nachhaltigen Bauens zu reduzieren und für jeden anwendbar zu machen.“ Die Vorauswahl der drei Finalisten pro Kategorie traf Lemaitre gemeinsam mit Mitgliedern aus dem DGNB Innovationsbeirat.

Finalisten der Kategorie „Start-up“

In der Kategorie „Start-up“ hat die DGNB nach innovativen, nachhaltigen Geschäftsmodellen gesucht, die den Wandel der Bau- und Immobilienbranche beschleunigen. Als Finalisten ausgewählt wurden carbonauten, Concular und ecoworks.

Mit ihrer Technologie „minus CO2 by carbonauten“ stellt das gleichnamige Start-up aus Giengen CO2-speichernde Baumaterialien her. Hierfür werden Biomassereste bei hoher Temperatur ohne Sauerstoff in Biokohlenstoffe umgewandelt und mit Zusätzen zu Baumaterialien verarbeitet. Das Berliner Unternehmen Concular unterstützt mit einer Materialdatenbank das Prinzip einer Circular Economy, indem Materialien in Bestandsgebäuden digital erfasst und nach deren Rückbau an neue Baustandorte geliefert werden. Ecoworks, ebenfalls in Berlin ansässig, entwickelt ein Baukastensystem, um die serielle Sanierung von Wohngebäuden hin zur Klimaneutralität zu ermöglichen.

Finalisten der Kategorie „Innovation“

Unternehmen mit einer Produkt- oder Serviceinnovation, die einen Beitrag zum Klimaschutz oder zur Circular Economy leisten, konnten sich für die Kategorie „Innovation“ bewerben. Mit ihren Einreichungen qualifiziert haben sich Ampeers Energy, Interface und Terran.

Ampeers Energy aus München hat eine anwenderfreundliche, intelligente Software entwickelt, die das Energiemanagement bei Mieterstrommodellen oder Quartierskonzepten in die Hände der Nutzer bringt. Mithilfe einer Rückenkonstruktion, die hauptsächlich aus biobasierten oder recycelten Materialien besteht, hat das Krefelder Unternehmen Interface Teppichfliesen auf den Markt gebracht, die mehr CO2 speichern als sie von der Rohstoffgewinnung bis zum Verkauf emittieren. Die ungarische Firma Terran vereint in Photovoltaik-Dachsteinen die Schutzfunktion von Dachziegeln mit der Nutzung von Sonnenenergie.

Finalisten der Kategorie „Forschung“

Gesucht hat die DGNB zudem nach laufenden oder bereits abgeschlossenen Forschungsprojekten für eine nachhaltigere Bau- und Immobilienwirtschaft in der Kategorie „Forschung“. In die Endauswahl geschafft haben es das Projekt „Einfach bauen“ der Technischen Universität München, „Ge3TEX – Gewebt, gewirkt, geschäumt: 3D-Textilien für die Gebäudehülle“ des Frankfurter Forschungsinstituts für Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik der Frankfurt University of Applied Sciences und der „Urban Mining Index“ der Bergischen Universität Wuppertal.

Mit „Einfach bauen“ verfolgen die Wissenschaftler aus München die These, dass Architektur mit möglichst wenig Technik die langfristig nachhaltigere Lösung ist. Ziel ist es, die Komplexität und Technologisierung von Gebäuden zu reduzieren, wie sie bei Standard- und Niedrigenergiehäusern oft vorzufinden ist. Im Rahmen des Forschungsprojektes Ge3TEX wurden recyclingfähige Verbundmaterialien aus 3D-Textilien und Schäumen für Bauteile der Gebäudehülle entwickelt. Übergeordnetes Ziel ist es, kreislaufgerechtes, robustes Bauen mit einem Minimum an Baustoffen und einem Maximum an Funktionalität und Raumqualität zu ermöglichen. Dass Baustoffe in geschlossenen Kreisläufen gehalten werden können, war auch der Fokus beim Urban Mining Index der Wissenschaftler aus Wuppertal. Dahinter steht eine Systematik, die die Kreislauffähigkeit der Materialien eines Bauwerks über den gesamten Lebenszyklus quantitativ messbar macht.

Auch in diesem Jahr vergibt die DGNB zudem einen Sonderpreis für ein studentisches Projekt. Gewonnen hat „Terra Vermelha“ der Technischen Universität Berlin mit der Entwicklung einer nachhaltigen Favela-Architektur, die am Rande Rio de Janeiros umgesetzt werden soll.

Online-Publikum bestimmt die Gewinner

Die Finalisten treten am Mittwoch, den 9. Juni 2021, in einer digitalen Pitch-Veranstaltung gegeneinander an. In kurzen Impulsvorträgen versuchen sie das Publikum von ihrer Idee zu überzeugen. Im Anschluss an die Veranstaltung wird ein Onlinevoting geöffnet. Die Abstimmung über den DGNB Blog (blog.dgnb.de) wird bis zum 27. Juni möglich sein. Wenige Tage später, am 1. Juli, werden die Sieger im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit bekanntgegeben. Hierzu wird es für alle Interessierten ein Livestreaming geben.

Alle Informationen zur DGNB Sustainability Challenge sowie die Möglichkeit zur kostenlosen Anmeldung finden sich auf www.dgnb.de/sc21.

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DGNB Vorstand Dr. Christine Lemaitre mit einem Gewinner der Sustainability Challenge 2020 | Bildquelle: DGNB
Logo DGNB Sustainability Challenge 2021 | Bildquelle: DGNB
DGNB Sustainability Challenge 2021 | Bildquelle: DGNB

Ihre Ansprechperson

Felix Jansen

Felix Jansen

Abteilungsleiter PR, Kommunikation und Marketing