Seit der Gründung im Jahr 2007 hat die DGNB eine rasante Entwicklung genommen. Insbesondere über das DGNB System und das damit verbundene Zertifikat für Gebäude und Stadtquartiere hat die DGNB den Status als Marktführer im deutschen Green-Building-Markt erlangt. In diesem Jahr winkt mit der eintausendsten DGNB Auszeichnung ein echtes Jubiläum.
Gleichwohl ist es das originäre Ziel der Non-Profit-Organisation, ein größeres Bewusstsein für die Möglichkeiten aber auch die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bauweise in der Öffentlichkeit zu verankern. Ein Ziel, das künftig sehr viel stärker in den Fokus der DGNB Aktivitäten rückt – intern im Dialog mit den Mitgliedern, aber auch extern über entsprechende Informations- und Veranstaltungsangebote.
Die Anfänge hierfür sind gemacht: Im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung veranstaltete die DGNB vier Impuls Sessions, in denen gemeinsam mit den Mitgliedern unter anderem über die zukünftige Ausrichtung des DGNB Systems und des DGNB Navigators, der Online-Plattform für Bauprodukte, diskutiert wurde.
Auch das Thema „Bewertung von gestalterischer Qualität“ wurde in diesem Format besprochen – ergänzend zu einer Workshopreihe, die die DGNB gemeinsam mit Partnern wie den Architektenkammern und dem Bund Deutscher Architekten sowie zahlreichen weiteren Fachexperten in den vergangenen Monaten durchgeführt hat. Das Ergebnis dieses offen geführten, konstruktiven Austauschs wird die DGNB in Kürze vorstellen: Eine Antwort auf die Frage, wie gestalterische Qualität und Nachhaltigkeit unter dem Mantel der Gebäudezertifizierung zusammenpassen.
Erkenntnisse aus den Impuls Sessions und Workshops hat die DGNB bereits auf ihrem neu gestarteten Blog online unter blog.dgnb.de veröffentlicht. Die redaktionelle Plattform fungiert in Zukunft verstärkt als Sprachorgan des Vereins. Der DGNB Blog soll Nachhaltiges Bauen in all seinen Facetten beleuchten und Impulse setzen, die zum Um- und Nachdenken anregen. Die Inhalte kommen dabei gerade auch aus den zahlreichen ehrenamtlich besetzten Gremien der DGNB. „In unseren Beiräten, unseren Experten- und Arbeitsgruppen gibt es außerordentlich fruchtbare Diskussionen zu spannenden, hochaktuellen Themen“, erklärt DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi. „Diese Impulse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist eins unserer Ziele.“
Weg von der reinen Fachausbildung, hin zu einer modularen Fortbildungsplattform lautet die Marschroute, die die DGNB mit der vereinseigenen Akademie einschlägt. Mit der Einführung der branchenspezifischen Consultants einerseits für „Planung und Architektur“ sowie andererseits für „Bauausführung und Bauprodukte“ ist die DGNB bereits einen ersten Schritt zur stärkeren Flexibilisierung gegangen. Ab 2016 sollen insbesondere Seminare zu einer breiteren Auswahl an Nachhaltigkeitsthemen das Angebot ergänzen. Die Teilnahme an diesen wird dann auch für die Ausbildung zum DGNB Consultant oder Auditor anrechenbar sein.
All die genannten Maßnahmen zielen darauf ab, noch näher am aktuellen Marktgeschehen zu sein, Impulse aufzugreifen, Diskussion anzuregen und, wo sinnvoll, ein Umdenken anzustoßen. „Die Mitglieder sind unser höchstes Gut“, erklärt Rudolphi. „Ihr Know-how in den Diskurs zu bringen und so für alle Teilnehmer den größtmöglichen Erkenntnisgewinn zu erzielen, ist, was uns bei der Neuausrichtung antreibt.“
Ein Großteil dieser diskursiven Vereinsaktivitäten findet dabei in der neuen Geschäftsstelle in Stuttgart statt, die die DGNB vor gut einem Jahr bezogen und als Living Showroom für Nachhaltiges Bauen konzipiert hat. „Mehr als 1.500 Besucher konnten wir in gerade einmal zwölf Monaten in unseren neuen Räumlichkeiten begrüßen und ihnen persönlich unsere Idee von Nachhaltigem Bauen vermitteln“, so Rudolphi.
Auf diesen unmittelbaren Austausch will die DGNB in Zukunft verstärkt setzen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass die DGNB das gemeinsam mit der Messe Stuttgart ausgerichtete Kongress- und Messeformat Consense künftig nicht weiterführen wird. „Das Interesse an Nachhaltigem Bauen ist ungebrochen hoch. Nur die Art der Vermittlung, des Austauschs wandelt sich. Hier setzt die DGNB künftig ganz auf Diskurs“, erklärt Rudolphi.