Bauprojekte, die eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach den Anforderungen des DGNB Systems „Neubau kleine Wohngebäude" anstreben, sind ab sofort offiziell förderfähig. Hintergrund ist die Anerkennung des Zertifizierungssystems durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Die Förderung erfolgt im Rahmen des KfW-Produkts „Energieeffizient Bauen und Sanieren", genauer als „Zuschuss Baubegleitung (431)". „Die Möglichkeit für private Bauherren, sich ihr Wohnbauvorhaben finanziell fördern zu lassen, ist ein großer Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt und ein wichtiger Meilenstein für die DGNB als unabhängige Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, das nachhaltige Bauen zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern", sagt Marcus Herget, Geschäftsführender Vorstand des DGNB e.V.
Bereits zum 1. April 2016 wurde das Förderprodukt durch die KfW umfassend überarbeitet. So ist über die Bestandssanierung hinaus nun auch der Neubau förderfähig. Zudem werden neben Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz auch Leistungen zu weiteren Nachhaltigkeitsthemen wie dem Schallschutz oder der Trinkwasserqualität bezuschusst. Auch das Erstellen eines Nachhaltigkeitszertifikats wurde dabei in die Liste der förderfähigen Leistungen aufgenommen, mit der Einschränkung auf offiziell vom BMUB geprüfte und anerkannte Zertifizierungssysteme und -träger.
„Das DGNB Zertifikat beruht auf Freiwilligkeit und dokumentiert die hohe Qualität eines Bauprojekts in allen Bereichen der Nachhaltigkeit", erklärt Johannes Kreißig, Geschäftsführer der DGNB GmbH. „Dass jetzt diejenigen belohnt werden, die hier aktiv Verantwortung für die Umwelt, die nachfolgenden Generationen und sich selbst übernehmen, ist das richtige Signal zur richtigen Zeit", so Kreißig.
Um den Zuschuss erhalten zu können, müssen Bauherren diesen vor Durchführung der Zertifizierung beantragt haben. Die maximale Fördersumme in Höhe von 4.000 Euro kann sich aus verschiedenen Leistungen zusammensetzen. Hierzu zählen beispielsweise die DGNB Zertifizierungsgebühren, die je nach Größe des Gebäudes und einer möglichen Mitgliedschaft bei der DGNB variieren und zwischen 500 und 1.250 Euro liegen. Hinzu kommen die Honorarkosten für die Fachbegleitung durch einen von der DGNB ausgebildeten und zugelassenen Auditor, der die Unterlagen für die Zertifizierung einreicht. Auch andere Leistungen, die unmittelbaren Bezug zu den Anforderungen der DGNB Zertifizierung haben, wie etwa eine Innenraumluft- oder Luftdichtheitsmessung, eine Ökobilanz- oder eine Lebenszykluskostenberechnung, sind über die KfW förderfähig. Gekoppelt ist der Zuschuss an eine Nutzung der KfW-Förderprodukte Energieeffizient Sanieren (151/152, 430) oder Energieeffizient Bauen (153).