Stuttgart, 23.6.2009. Nachhaltig geplant und gebaut – das sind alle 40 Immobilien, die sich momentan im Zertifizierungsprozess zum Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen befinden. 16 davon werden auf der Consense mit einem Zertifikat bzw. Vorzertifikat in der Version „Neubau Büro und Verwaltung 2008“ aus-gezeichnet. Die nächsten Zertifizierungen stehen im Herbst an, dann nehmen Bauherren auch die ersten Gütesiegel für Handels- und Industriebauten entgegen.
„Wir kommen mit hoher Geschwindigkeit voran, weil das Interesse am Markt sehr groß ist,“ bilanziert Christian Donath, Geschäftsführer der DGNB und verweist auf die Anfragen nach dem jungen Gütesiegel – und auch nach weiteren Systemvarianten. Mittlerweile sind nochmals zwei Arbeitsgruppen an den Start gegangen, die das Zertifizierungssystem vorbereiten für „Bestand Büro- und Verwaltungsgebäude“ sowie „Neubau Bildungsbauten“. Außerdem werden Grundlagenarbeiten im Bereich „Neubau Wohngebäude (Mehrfamilienhäuser ab zehn Wohneinheiten)“ sowie „Neubau Stadtquartiere“ geleistet.
„Das System zur Entwicklung neuer Varianten spielt sich jetzt ein. Im letzten halben Jahr haben wir die Organisationsstrukturen intensiv ausgebaut und können die Arbeit zügig vorantreiben,“ so Christian Donath. In der Stuttgarter Geschäftsstelle sind mittlerweile 12 Mitarbeiter tätig. Sie koordinieren unter anderem die intensive inhaltliche Arbeit der Mitglieder. Auch hier verzeichnet die DGNB ein ungebremstes Wachstum und zählt aktuell rund 600 Organisationen in ihren Reihen, die ihr Know-how aktiv und ehrenamtlich in Arbeitsgruppen einbringen. „So können wir sicher stellen, dass das Gütesiegel auf breiter Basis steht und die Bedürfnisse der Marktsegmente optimal bedient,“ erklärt Donath. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Ratingtools passgenau zugeschnitten sind“. Bei allen neuen Systemvarianten können Investoren und Bau¬herren wieder eine Vorreiterrolle bei der Zertifizierung übernehmen.
Parallel schreitet die Ausbildung der DGNB Auditoren voran. Im Juli startet der erste Ausbildungslehrgang, der zweite folgt im Herbst – die Nachfrage ist groß. Die ersten Absolventen können schon im Oktober bei der internationalen Immobilienmesse ExpoReal in München ihre Zertifikate in den Händen halten. „Viele sehen nicht nur die Zertifizierung als neues Geschäftsfeld für ihre Organisation, sondern möchten ihr Know-how im nachhaltigen Bauen erweitern und sich damit vom Wettbewerb differenzieren,“ beschreibt Christian Donath die Motivation.
Für Auditoren, aber auch für Bauherren, Planer, Gebäudebewerter und alle anderen Interessenten stehen die zentralen Werkzeuge in Kürze bereit: die DGNB Software und das DGNB Handbuch zum Zertifizierungssystem. Beide helfen bei der Planung wie bei der Bewertung von Gebäuden.
Mit der Software lassen sich in der Planungsphase unterschiedliche Entwurfsszenarien durchspielen und das Gebäude im Blick auf Nachhaltigkeit optimieren. Beispielsweise zeigen die vom Programm erstellten Grafiken auf einen Blick, wo der Entwurf noch optimiert werden kann, um die Auszeichnung in Bronze, Silber oder Gold zu erhalten. Außerdem unterstützt die DGNB Software das Dokumentieren und ermittelt die Bewertungsergebnisse – ein effektives Instrument, das die Arbeit des Auditors einfacher macht.
Das Handbuch enthält das gebündelte Wissen der DGNB und gibt eine klare Orientierung und Hilfestellung für alle, die nachhaltig bauen und dies mit dem Gütesiegel dokumentieren möchten. Es ist Grundlagenwissen in breitester Form: Das Handbuch zeigt, was auf dem Weg zum Zertifikat beachtet werden sollte, welche Dokumentations-Richtlinien bestehen und liefert Informationen zu Systemvarianten, Ausbildung und vielem mehr. Vor allem erläutert das Handbuch die sechs Themenfelder des Gütesiegels und beschreibt detailliert alle Kriterien des nachhaltigen Bauens mit Zielwerten, Messmethoden und Hintergrundwissen.
Auf der Consense wird es erstmals vorgestellt, lieferbar ist das Handbuch voraussichtlich ab September 2009.
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