Wenn wir bis 2045 Grundlegendes verändern wollen, müssen wir jetzt anfangen. Ein verlässlicher Rahmen, der Orientierung bietet, wie sich die CO2-Emissionen kontinuierlich, im notwendigen Maß reduzieren lassen, ist hierfür unabdingbar. Aus diesem Grund hat die DGNB ein Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte entwickelt, mit dem die Dekarbonisierung des Gebäudebestands bis 2045 umsetzbar gemacht werden soll. Vier Grundelemente einer Klimaschutzstrategie werden angesprochen:
Teil 1: CO2-Bilanzierung zur Zustandsermittlung
Auf Grundlage der gemessenen Verbrauchsdaten ist jährlich die gebäudespezifische CO2-Bilanz zu ermitteln. Diese ermöglicht eine Bewertung, ob der Gebäudebetrieb wie geplant umgesetzt wurde bzw. ob und wo Handlungsbedarf besteht.
Teil 2: Klimaschutzfahrplan
Klimaschutz muss geplant werden. Nur wer klare Ziele für seine Gebäude definiert, diese nachhält und damit auch Maßnahmen zukunftsorientiert umsetzt, kann Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit optimal zusammenbringen.
Teil 3: CO2-Berichterstattung
Unternehmen stehen in der Verantwortung, ihre Aktivitäten und Entscheidungen im Kontext von Nachhaltigkeit und Klimaschutz offenzulegen. Eine transparente Kommunikation der tatsächlichen CO2-Emissionen, die aus den eigenen Aktivitäten resultieren, inkl. der Verbräuche der eigenen Gebäude, ist unbedingt wünschenswert.
Teil 4: Qualitätssicherung und Verifizierung
Eine hohe Gebäudequalität sowie die Erfassung der durch das Gebäude verursachten CO2-Emissionen sind wichtige Grundlagen für jede Klimaschutzstrategie. Um nachweislich die Wirksamkeit der umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen prüfen zu können, ist eine unabhängige Qualitätssicherung unerlässlich.
DGNB Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte
Handlungsfelder
Um unsere Gebäude klimaneutral umzusetzen, müssen wir die übergeordneten Zusammenhänge berücksichtigen. Was wir benötigen ist ein sinnvolles systematisches Vorgehen. Jede Entscheidung und Maßnahme muss unter den folgenden Aspekten bewertet bzw. auf diese hin ausgelegt werden:
- Minimierung des gesamten Energiebedarfs
- Effiziente Erzeugung von Energie
- Auswahl von Energieträgern mit möglichst geringer CO2-Intensität
Die Optimierung von Gebäuden hin zur Klimaneutralität ist nach der Bearbeitung dieser Handlungsfelder nicht final abgeschlossen. Man muss sich fortlaufend aktiv darum kümmern, dass die Gebäude bzw. der Gebäudebetrieb klimaneutral bleiben. Ein kontinuierliches Monitoring und eine regelmäßige Bestandsaufnahme sind notwendig.
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Dr. Anna Braune
Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung
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