Übergeordnete Ziele für 2030
Ein gesunder Boden und die darin lebenden Mikroorganismen schaffen die für uns und alle anderen Lebewesen wichtigen natürlichen Bodenfunktionen. Darunter fällt die Produktion von Biomasse, wie bspw. Nahrungsmittel, die Speicherung und Filterung von Wasser, das Speichern und Recyclen von Nährstoffen, die Verfügbarkeit von Lebensraum sowie die Speicherung von CO2. Jedoch leiden unsere Böden und sind laut der EU-Bodenstrategie für 2030 nicht gesund und verschlechtern sich zunehmend durch Prozesse wie Erosion, Verdichtung, Rückgang der organischen Substanzen, Verschmutzung, Biodiversitätsverluste, Versalzung, Versauerung und Versiegelung. Hat sich der Zustand des Bodens einmal drastisch verschlechtert, lässt sich dieser aufgrund von jahrhunderte- bis jahrtausendelangen Entwicklungszeiten nicht oder nur sehr langsam neu bilden oder regenerieren.
Die Vision der EU-Bodenstrategie für 2030 lautet, dass sich bis 2050 alle Bodenökosysteme in der EU in einem gesunden Zustand befinden und widerstandsfähig sind. Um diese Vision zu erreichen, sind lang- und mittelfristige Ziele definiert. Die für die Baubranche hervorzuhebenden Ziele bis 2050 sind der Netto-Null-Flächenverbrauch und die Verringerung der Bodenverschmutzung auf ein Maß, dass sie nicht mehr schädlich für die menschliche Gesundheit und die natürlichen Ökosysteme ist. Zudem sind bis dahin die geschädigten Flächen, Böden und kohlenstoffreichen Ökosysteme wiederhergestellt und die Böden tragen zu einem Nettotreibhausgasabbau in der EU von 310 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten bei. Bereits bis 2030 ist ein erheblicher Fortschritt bei der Sanierung schadstoffbelasteter Böden erkennbar und in Deutschland, laut der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, der Flächenverbrauch auf 30 ha pro Tag reduziert.
Unsere Zielstellungen
4.1 Flächenverbrauchsstopp
Anbauten, Neubauten und weitere Versiegelungen werden auf bereits vorgenutzten und versiegelten Flächen umgesetzt und erhalten und schützen damit bestehende Böden und ihre Bodenfunktionen.
4.2 Bodenausgleich schaffen
Unvermeidbare Versiegelungen von Böden werden ausgeglichen, indem die Leistungsfähigkeit von gestörten Böden an geeigneter Stelle auf mindestens der gleichen Fläche wiederhergestellt wird.
4.3 Beeinträchtigungen von Böden minimieren
Negative Einwirkungen auf die Bodenfunktionen in der Lieferkette ☼ und durch Verdichtung, Schadstoffeintrag und einem unsachgemäßen Umgang mit Bodenmaterial während der Betriebs- und Bauphase direkt am Standort werden vermieden.
4.4 Bodenfunktionen aufbauen
Die Eigenschaften der Böden am Standort unterstützen die Leistungsfähigkeit der Bodenfunktionen oder weisen eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Zustand zur Bestandsaufnahme auf.
Hinweis: Das Zeichen ☼ steht für Zielstellungen, deren Umsetzung stark gewünscht wird, jedoch entweder nur mit sehr hohem Aufwand erreicht oder lediglich mit noch nicht etablierten Methoden nachgewiesen werden kann.
DGNB System Zukunftsprojekt, Version 2030
Ihre Ansprechperson
Dr. Anna Braune
Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung
- Tel.: +49-711-722322-67
- E-Mail: A.BRAUNE@DGNB.DE