Übergeordnete Ziele für 2030
Suffizienz wird definiert als Nutzungs- und Konsummuster, die nicht nur die Bedürfnisse ausreichend befriedigen, sondern auch sicherstellen, dass der Verbrauch und die Nutzung von Ressourcen sowie die Umweltwirkungen menschlichen Handelns innerhalb der sicheren Handlungsräume der planetaren Grenzen der Erde liegen. Unterschiedliche Studien, einschließlich des IPCC-Berichts von 2022, legen nahe, dass Suffizienzmaßnahmen erheblich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen auf der Nachfrageseite beitragen können. Dies geht einher mit einer Verringerung der Ausbau- und Speicherbedarfe für erneuerbare Energien, wodurch wiederum Flächen- und Ressourcenbedarfe sowie Eingriffe in Natur und Landschaft minimiert werden.
Bisher existieren keine umfassenden politischen Instrumente, die konkrete quantitative Ziele zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs festlegen. Die Begrenzung des Flächenverbrauchs auf 30 Hektar bis 2030 stellt eine Ausnahme dar. Dennoch ist logisch abzuleiten, dass zur Erreichung der Klima- und Ressourcenziele und zur Sicherstellung der natürlichen Lebensgrundlagen alle Handlungspotenziale ausgeschöpft werden müssen. Aus diesem Grund ist es notwendig, das Nachdenken über „Weniger“ in allen Prozessen zu etablieren und vor allem Flächenansätze, Behaglichkeitsbedarfe und Materialeinsatz zu reduzieren und gleichzeitig bleibende Werte zu schaffen.
Unsere Zielstellungen
8.1 Suffizienz in allen Prozessen
In allen Prozessen – von der Ziel- und Bedarfsfestlegung über Planung und Umsetzung bis zur Nutzung – werden Suffizienzmaßstäbe und Suffizienzansätze angewandt.
8.2 Suffiziente Flächennutzung
Flächen werden in einem den Nachhaltigkeitszielen angemessenen Umfang und für hohe Nutzungsdichten geschaffen und deren intensive Nutzung wird auf Gebäude- oder Stadtebene aktiv gesteuert.
8.3 Suffiziente Behaglichkeit
Thermische, visuelle, schall-akustische und lufthygienische Zielstellungen der Nutzenden und die angesetzten Standards entsprechen angemessenen Maßstäben.
8.4 Suffizienter Materialeinsatz
Materialien werden deutlich erkennbar, nachweisbar und über den gesamten Lebenszyklus hinweg sparsam eingesetzt.
DGNB System Zukunftsprojekt, Version 2030
Ihre Ansprechperson
Dr. Anna Braune
Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung
- Tel.: +49-711-722322-67
- E-Mail: A.BRAUNE@DGNB.DE