Übergeordnete Ziele für 2030
Gebäude und ihre zugehörigen Außenräume sind zentrale Orte für das Zusammenleben, das Zusammenkommen und das Zusammenwirken von Menschen. Sie schaffen Räume zum Lernen, zum Arbeiten, zur Regeneration. Durch die Zunahme sozialer Ungleichheiten, Migration sowie große gesellschaftliche Veränderungen wie dem demografischen Wandel, Reurbanisierung, Individualisierung und Digitalisierung verändern sich die Anforderungen an zukunftsfähige Gebäude und ihre Außenräume.
Alle Menschen streben ein gesundes Leben an, welches in dem Sustainable Development Goal „Gesundheit und Wohlergehen“ verankert ist. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie strebt eine Halbierung von definierten Luftschadstoffemissionen bis 2030 ggü. 2005 an. Gleichzeitig soll bis dahin die vorzeitige Sterblichkeit von Männern und Frauen stärker zurückgehen. Das Wohn- und Arbeitsumfeld soll laut Bundesregierung vor allem einen Beitrag zur Gesundheitsprävention leisten. Zum Abbau der Ungleichbehandlung behinderter Menschen fordert Artikel 9 der UN-Behindertenrechtskonvention den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt und nennt explizit die Beseitigung von Zugangshindernissen in Gebäuden, Straßen, Transportmitteln und Einrichtungen in Gebäuden und im Freien. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie formuliert das Ziel offener und fordert, dass sich alle frei von Restriktionen begegnen können sollen und zeigt das allgemeine Zielbild einer inklusiven, sicheren, widerstandsfähigen und nachhaltig gestalteten Siedlung und Stadt. Teilaspekte davon sind die zeitgemäße Partizipation, sozial ausgewogene und gemischte Stadtquartiere sowie verfügbarer bezahlbarer Wohnraum. Die gesellschaftlichen Veränderungen bedürfen allgemein formuliert neuer und weiterer Wohn- und Arbeitsformen, die auf die veränderten Bedürfnisse und Rahmenbedingungen adäquat eingehen. In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ist das Ziel für 2030 verankert, den Anteil der Menschen, die durch Wohnkosten finanziell überlastet sind, auf 13 Prozent zu senken.
Unsere Zielstellungen
5.1 Gesundheitsfördernde Aufenthaltsqualitäten
Gebäude stärken und schützen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzenden, Freiräume bieten den Nutzenden hohe Aufenthaltsqualitäten und Naturerfahrungen können sowohl innen als auch außen erlebt werden.
5.2 Inklusiv für alle
Offen für unsere vielfältige Gesellschaft sind Gebäude und deren Freiräume inklusiv von allen nutzbar und schließen niemanden durch bauliche Aspekte aus.
5.3 Durchmischung am Standort
Die Nutzung von Gebäuden und Freiräumen und ihrer Angebote und die Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen, fördern ein auf die lokalen Begebenheiten ausgerichtetes ausgeglichenes, verbindendes, durchmischtes Mit- und Nebeneinander, welches z. B. auf die soziale, kulturelle, herkunftsbedingte Vielfalt der Nutzenden und ihre Bedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen und Lebensstilen eingeht und diese fördert.
5.4 Divers und flexibel nutzbar
Verschiedenartige und flexibel nutzbare Flächenformen und Flächentypologien erfüllen die heutigen und erwartbare Bedarfe der Nutzenden und ermöglichen – aktiv unterstützt – eine intensive Nutzung aller Gebäudeflächen.
5.5 Wohnraum für alle schaffen
Wo Wohnraum fehlt, wird er bevorzugt im Bestand neu geschaffen und diskriminierungsfrei und erschwinglich denjenigen Menschen zugänglich gemacht und zur Nutzung bereitgestellt, für die es im lokalen Umfeld Versorgungsdefizite gibt.
DGNB System Zukunftsprojekt, Version 2030
Ihre Ansprechperson
Dr. Anna Braune
Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung
- Tel.: +49-711-722322-67
- E-Mail: A.BRAUNE@DGNB.DE