DGNB Zertifi­zie­rung und EU-Taxonomie

Ein Überblick

Ein direkter inhaltlicher Abgleich der EU-Taxonomie mit den Zertifizierungssystemen der DGNB verdeutlicht die hohe Übereinstimmung der jeweiligen Ansätze. Seit Veröffentlichung der finalisierten EU-Taxonomie Verordnung und der technischen Anforderungen, achtet die DGNB in Neu- Weiterentwicklungen darauf, die Anforderungen vollständig zu integrieren.

Im DGNB System für Gebäude Neubau in der Version 2023 sind die Anforderungen der EU-Taxonomie und des DGNB Systems harmonisiert, um parallele Dokumentationsaufwände zu vermeiden. In den Abgleichsdokumenten sind die Anforderungen dargestellt.
In der DGNB Neubau Version 2018 lassen sich zehn der insgesamt 15 Anforderungen über die Zertifizierungsdokumente nachweisen. Andersherum wären mit eine Taxonomie Konformität bereits etwa 10 Prozent des Gesamterfüllungsgrads einer DGNB Zertifizierung erreicht. Im Neubau umfasst dies hauptsächlich Kriterien der ökologischen, technischen und prozessualen Qualität.

Der Abgleich zwischen den Kriterien der Taxonomie und des DGNB Systems im Bereich Sanierung zeigt eine vollständige Abdeckung. Alle Bewertungskriterien der EU-Taxonomie sind im DGNB System für die nachhaltige Sanierung von Gebäuden verankert. Somit sind diese verlässlich im Rahmen einer DGNB Zertifizierung prüfbar und nachweisbar.

Das DGNB System Gebäude im Betrieb umfasst thematisch die Anforderungen der Taxonomie für Erwerb und Eigentum und ermöglicht damit eine verlässliche Nachweisführung im Rahmen der DGNB Zertifizierung. Durch den besonderen Fokus auf strategischem Klimaschutz, stellt die DGNB allen Bestandshaltern ein Analyse- und Managementinstrument zur Verfügung, um für Gebäude die relevanten Informationen strukturiert zu erfassen. Bei derzeitiger Nicht-Erfüllung der Taxonomie-Anforderungen, bietet das DGNB System also eine fundierte Entscheidungsgrundlage, um Klimaschutzziele wirtschaftlich und so sinnvoll wie möglich zu erreichen.

Da die Taxonomie Anforderungen Bestandteil der DGNB Systeme für Neubau, Sanierung und Gebäude im Betrieb sind, ist die ESG-Verifikation zur EU-Taxonomie standardmäßig Teil der DGNB Zertifizierung, sofern dies bei der Anmeldung zur Zertifizierung angegeben wird.

Studie: Zertifizierte Projekte schneiden bei Erfüllungsgrad und Aufwänden besser ab

Zudem hat die DGNB gemeinsam mit dem Green Building Council España (GBCe), der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) und dem Green Building Council Denmark (DK-GBC) im März 2021 eine Studie zur Marktfähigkeit der EU-Taxonomie durchgeführt. Grundlage war die im März 2020 veröffentlichte erste Version der Taxonomie-Kriterien. Eines der Ergebnisse dieser Untersuchung war, dass zertifizierte Gebäude ihre Konformität häufiger nachweisen konnten, also besser auf die Anforderungen der Taxonomie vorbereitet sind. Und auch bei den Aufwänden zu Bearbeitung des Assessments hatten zertifizierte Gebäude einen Vorteil gegenüber nicht-zertifizierten. Mehr erfahren

 

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Seema Issar

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Archie Parakh

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Zertifizierung / EU-Taxonomie